Lichtvolle wilde, seit Jahrtausenden bekannte Würz- und Heilpflanze mit unverwechselbarem Duft. Die Verwendung von Mädesüss zu Genuss-, Heil- und Kultzwecken kann schon seit dem 3. Jahrtausend vor Christus aufgrund von archäologishen Funden nachgewiesen werden. Der Moor-Geissbart wurde für zudem als Färberpflanze für Textilien eingesetzt und Imker rieben die Bienenstöcke als Vorbereitung für die Bestockung mit neuen Bienenvölkern mit dem Kraut aus. Mädesüsskraut ist auch ein traditionelles Bettstrohkraut und wurde Wöchnerinnen auf das Lager gestreut oder zusammen mit anderen Kräutern auf dem Fussboden verteilt. Den sogenannten Streukräutern gemeinsam sind ihre heute nachweisbaren keimabwehrenden Eigenschaften. In der Phytotherapie wird die Spierstaude noch heute gerne als schweiss- und harntreibendes, schmerz- und krampflinderndes sowie antirheumatisches Mittel eingesetzt. Aus den Blütenknopsen wurde lange Zeit das Salicylhaldehyd gewonnen. Daraus entwickelt worden ist heute das bekannte und synthethisch hergestellte Medikament Aspirin. Für die wilde Küche eignen sich alle Pflanzenteile aber im speziellen die Blüten. Man verwendet sie zum Aromtisieren von Frucht- und Süsspeisen oder zu Herstellung von Sirup und Sorbet. Ungeschlagene Sahne nimmt den honig-mandelartigen Duft des über Nacht eingelegten Mädesüssblüten sehr gut auf. Früher wurden auch Wein, Bier und Met mit Mädesüss aromatisiert. Im Naturgarten sind die weissen Blütenwolken ein willkommene Futterquelle und Treffpunkt für Bienen, Fliegen, Schwebefliegen und verschiedene Käfer. Man findet den Moor-Geissbart an Bachufern, in Feucht- und Nasswiesen sowie in Hochstaudenfluren.
Rosengewächse Rosaceae
Filipendula ulmaria
Aussaat: 05 - 09
Blütezeit: 06 - 08
Wuchshöhe: bis 200 cm
Licht: sonnig bis halbschattig
Boden: humos-nährstoffreich, feucht, nass-wechselfeucht
mehrjährig
Keimfähig 2-3 Jahre