Schon im Mittelalter belegbare und wohl schon viel länger bekannte, stattliche, rundum stachelige und wunderschöne Heilpflanze. Zur Anwendung kommen in der traditionellen Volksheilkunde Blätter und Wurzel. Die Zweijährige Staude bildet eine Vielzahl eindrucksvoller, stacheliger Blütenstände mit lila, von der Mitte aus nach unten und oben aufgehenden Blütenkränzen. Die trockenen Blütenstände wurden früher zum Aufrauhen von Wolle verwendet. Im speziellen war für diesen Zweck die Weber-Karde eine Unterart mit dem Namen Dipsacus fullonum subsp sativa gebräuchlich. Die Wilde Karde ist für viele Vögel und in alten Zeiten vielleicht auch für durstige Wanderer eine begehrte Wasserquelle. Sammelt sich doch in den gegenständig angeordneten, stängelumfassenden und paarweise zusammengewachsenen Blättern jeweils das Regenwasser. Dies ist auch aus dem griechen Namen Dipsacus ableitbar, denn dipsa heisst auf Griechisch Durst. Die Blüten sind ein beliebte Nektarquelle für langgrüsselige Insekten wie Schmetterlinge und Hummeln. Im Spätsommer erfreuen sich oft ganze Distelfinkschwärme an der reichen Futterquelle der abreifenden Samen. Diese werden oft durch Anhaften und Ablösen durch Zug am Fell von Säugetieren und der Kleidung von Menschen beim zurückschleudern einige Meter weit verstreut.
Geissblattgewächse Caprifoliaceae
Dipsacus fullonum
Aussaat: 03- 05 / 09-10
Blütezeit: 06 - 09
Wuchshöhe: bis 200 cm
Licht: sonnig bis halbschattig
Boden: frischer Boden
zweijährig
Keimfähig 2-3 Jahre